Gelnhausens zweifache Aufholjagd in Saarlouis wird nicht belohnt

Schade. Die junge Mannschaft des TV Gelnhausen zeigt jede Menge Moral, doch am Ende wird die tolle Aufholjagd nicht belohnt. Die Barbarossastädter verloren am elften Spieltag in der 3. Handball-Liga Süd-West bei der HG Saarlouis mit 27:32 (12:18). Eine frühe Rote Karte gegen Abwehrchef Nils Bergau brachte das Team von Trainer Matthias Geiger zwischenzeitlich aus dem Tritt. Dennoch bleibt der TVG mit 14:8 Punkten weiterhin auf dem dritten Tabellenplatz.

„Wir haben es heute vor allem in der ersten Hälfte nicht geschafft, an unser aggressives Abwehrspiel anzuknüpfen, das wir in den Spielen zuvor gezeigt haben. Saarlouis hat das bärenstark ausgenutzt. Dennoch hat die Mannschaft eine tolle Moral gezeigt. Am Ende haben wir uns mit eigenen Fehlern selbst ein Bein gestellt“, bilanzierte Geiger.  

Sein Team kam gut in die Partie und ging durch Benjamin Wörner in Führung. Auch in der Folgezeit blieben die TVG-Youngster dran. Jannik Geisler erzielte in der 13. Minute das 7:7. Doch dann folgten vier bittere Minuten. Zunächst kassierten Yannik Mocken und Silas Altwein in der 14. Minute jeweils eine Zweiminutenstrafe innerhalb von achtzehn Sekunden. Kurz darauf sah Nils Bergau nach einem unglücklichen Zweikampf die Rote Karte. „Das hat uns aus dem Rhythmus gebracht“, sagte Geiger.

Ohne ihren Spiritus Rector in der Abwehr fand der TV Gelnhausen in der Defensive keinen richtigen Zugriff mehr und geriet Tor um Tor ins Hintertreffen. Über 10:7 (19.), 14:8 (23.) und 16:9 (26.) konnte sich die HG Saarlouis immer weiter absetzen. Im Spiel nach vorne konnte das junge TVG-Team nur selten sein Tempospiel aufziehen. Einfache Tore waren Mangelware und aus dem gebundenen Spiel heraus tat man sich gegen einen körperlich überlegenen und extrem robusten sowie routinierten Gegner schwer. Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob man an diesem Abend eine bittere Klatsche einfahren würde.

Wie verwandelt aus der Kabine gekommen

So ging der TV Gelnhausen folgerichtig mit einem 12:18-Rückstand in die Pause. In der Kabine fand Geiger allerdings die richtigen Worte und erinnerte an die unter der Woche erarbeiteten Abläufe. Wie verwandelt kamen seine Spieler aus der Kabine. Durch einem 4:0-Lauf innerhalb von vier Minuten lang der TVG nach 34 Minuten beim Stande von 16:18 plötzlich nur noch mit zwei Toren im Hintertreffen.

Doch gerade als man wieder auf Tuchfühlung mit dem Gegner war, sorgte ein Fehlpass oder ein Fehlwurf dafür, dass sich die Waage niemals gänzlich auf die Gelnhäuser Seite neigen sollte. Nach 45 Minuten lang man nach einem Treffer von Joshua Reitz erneut mit 20:26 im Hintertreffen.

Doch einmal mehr zeigte diese junge Gelnhäuser Mannschaft, was in ihr steckt und das Aufgeben für sie niemals eine Option ist. Unermüdlich angefeuert von einer kleinen, aber sehr feinen Fangemeinschaft kämpften die jungen Wilden um jeden Millimeter und kamen beim Stande von 25:28 (54.) tatsächlich noch einmal auf drei Tore heran. Aber letztlich war an diesem Abend gegen eine abgezockte Mannschaft der HG Saarlouis um Spielertrainer Branimir Koloper nicht mehr drin. Am Ende zog der TV Gelnhausen mit 27:32 den Kürzeren.

Samstag kommt der bärenstarke Aufstieger Mundenheim in die Hölle Süd

Yannik Mocken war mit zehn Treffern der erfolgreichste Schütze der Rotweißen. Mit 14:8 Zählern führt der TVG ein Dreier-Verfolgerfeld mit Gummersbach und Haßloch an. Es folgen in dieser ausgeglichenen Staffel mit Nieder-Roden, Saarlouis und Dansenberg drei Teams mit 13:9 Punkten auf den Plätzen sechs bis acht. Tabellenführer bleibt die TuS Ferndorf, gefolgt von der HSG Hanau.

Am Samstag (19.30 Uhr, Großsporthalle Gelnhausen) empfängt der TV Gelnhausen den bärenstarken Aufsteiger VTV Mundenheim 1883 (11:11 Punkte).

@Bild Roland Adrian