Tim Altscher hinterlässt eine große Lücke beim TV Gelnhausen

Nichts ist mehr so, wie es mal war. Der TV Gelnhausen trauert um Tim Altscher, der am 19. Februar 2024 im Alter von 25 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstarb. Mit Tim verliert der Handball-Drittligist viel mehr als einen Spieler, sondern auch einen engagierten Jugendtrainer, einen Kümmerer, einen Sonnenschein, Publikumsliebling, einen Menschen, der wie kaum ein anderer den Verein gelebt und geliebt hat. Entsprechend beliebt war Tim in der Mannschaft und bei den Fans. Der Schmerz der sich seit Montag wie eine schwere, schwarze Decke über den Verein gelegt hat, ist unendlich groß und Tims Tod lässt die TVG-Gemeinde fassungslos zurück.

„Es ist nicht greifbar und nicht in Worte zu fassen. Das gesamte Team hofft immer noch, aus diesem Albtraum endlich aufzuwachen“, sagt Jonathan Malolepzsy. Der Kapitän des TV Gelnhausen spielte viele Jahre mit Tim zusammen wie so viele andere Spieler aus dem aktuellen Kader der Rotweißen. Ausnahmslos alle Akteure und auch Trainer Matthias Geiger kennen den Verein nur mit Tim Altscher, der am 25. April 26 Jahre alt geworden wäre und bei den Minis seine ersten handballerischen Gehversuche unternommen hatte.

„Tim war schon beim TV Gelnhausen, bevor ich 2007 zum Verein gekommen bin. Unsere Wege haben sich anschließend immer weder gekreuzt, erst im Jugendbereich, zuletzt im Seniorenbereich. In allen Mannschaften war Tim immer ein sehr wichtiger Spieler“, sagt Geiger. „Er war unglaublich treu, sehr zuverlässig und ein überaus herzlicher Mensch. Sein Tod ist für uns alle ein riesengroßer Verlust.“

Erst vor wenigen Wochen hatte Tim verkündet, nach dieser Saison etwas kürzer treten zu wollen. Anstatt bei einem anderen Verein das Taschengeld aufzubessern, entschied sich Tim dafür, lieber mit seinem Bruder Nils im Juniorenteam des TVG zu spielen. Allein das sagt viel über seinen Charakter und seine besondere Beziehung zum TVG aus. Tim war Familienmensch, hatte ein freiwilliges soziales Jahr in einem Kindergarten absolviert und man wird wohl keinen Menschen finden, der Tim nicht ins sein Herz geschlossen hat.

Daher war es für ihn auch selbstverständlich, seine eigene kleine Mannschaft nicht im Stich zu lassen. Tim engagierte sich nämlich als F-Jugendtrainer bei den Rotweißen und brachte dem Nachwuchs die ersten Schritte im Handball bei. So wie auch er einmal angefangen hat. Seit seinem vierten Lebensjahr jagte Tim beim TV Gelnhausen dem Ball hinterher. Sein Vater Bert hatte ihn zu Zweitligazeiten immer mit in die Halle genommen und die Begeisterung für den Handballsport geweckt.

TVG-Manager Philip Deinet kennt Tim seit 19 Jahren und hat ihn gemeinsam mit Peter Jambor von der F-Jugend bis zur A-Jugend trainiert. „In den letzten Monaten hat sich für mich ein kleiner Kreis geschlossen, als Tim in der F-Jugend meine beiden Kinder trainiert hat und ich sie vor jedem Training zu ihm geschickt habe, damit er ihnen die Schuhe zubindet, so wie ich es früher bei ihm gemacht habe. Die letzten Tage habe ich wie durch einen Schleier erlebt und der TVG wirkt gerade dunkler ohne ihn“, sagt Deinet.

Ebenfalls immer dabei war die jetzige Geschäftsführerin Corinna Müller. „Tim war Spieler der Mannschaft, die ich von der F- bis zur A-Jugend betreut habe. Ich durfte somit seine persönliche und handballerische Entwicklung vom Kind bis ins Erwachsenenalter begleiten. Dabei ist mir Tim sehr ans Herz gewachsen. Er war immer gut gelaunt, offen und freundlich. Ein Teamplayer auch außerhalb der Handballhalle. Sein Tod hat dem gesamten Verein den Boden unter den Füßen weggezogen.“

Die deutsche Vizemeisterschaft mit der Hessenauswahl sowie die erstmalige Qualifikation für die A-Jugend-Bundesliga mit dem TV Gelnhausen nannte Tim kürzlich als seine sportlichen Höhepunkte, ebenso wie die Derby-Heimsiege in einer vollen Hölle Süd. Überhaupt spielte Sport eine große Rolle in Tims Leben. Als Fan des Footballteams Pittsburgh Steelers zelebrierte er vor allem das Barbecue als Vorbereitung zu den Spielen auf seine ihm typische Art und Weise. Und wenn es der Spielplan des TV Gelnhausen hergab, dann besuchte er gemeinsam mit seinem Bruder Nils die Heimspiele der Frankfurter Eintracht. Und nur wenige wussten, dass Tim auch im Dart Erfolge feiern konnte und sogar noch höherklassiger agierte als im Handball. Sofern es die Zeit zuließ, ging er für den DC Hotzenplotz 1983 Lichenroth in der 2. Liga an den Start.

Seine andere große Liebe neben dem Sport war Tabea, neben Mutter Sabine die wichtigste Frau in Tims Leben. Seit über zwei Jahren waren die beiden ein wundervolles Paar. Viele Urlaube verbrachten sie zusammen und schmiedeten bereits gemeinsame Pläne für die Zukunft.

Sein Körper mag gegangen sein, doch Tim Altscher wird immer ein bedeutender Teil in der Geschichte des TV Gelnhausen bleiben ebenso wie in den Herzen der vielen Menschen, die ihn gekannt und geliebt haben. Nicht zuletzt dafür, dass Tim überall, wo er war, selbst so viel Liebe und Geborgenheit für sein Umfeld übriggehabt hatte. Ruhe in Frieden, lieber Tim. Du bleibst unvergessen.

Corinna Müller (Geschäftsführerin TV Gelnhausen): „Tim ist der Spieler, den ich außer meinem Sohn Henrik am längsten kenne. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich Tim in der F-Jugend des Öfteren während des Trainings und der Spiele die Schuhe wieder zugebunden habe. Er war Spieler der Mannschaft, die ich von der F- bis zur A-Jugend betreut habe. Ich durfte somit seine persönliche und handballerische Entwicklung vom Kind bis ins Erwachsenenalter begleiten. Dabei ist mir Tim sehr ans Herz gewachsen. Er war immer gut gelaunt, offen und freundlich. Ein Teamplayer auch außerhalb der Handballhalle. Kaum ein anderer hat sich so mit dem TVG identifiziert wie Tim. Sein unerwarteter Tod hat dem gesamten Verein den Boden unter den Füßen weggezogen. Nichts ist mehr, wie es einmal war. Wir alle sind in Gedanken auch bei seine Eltern Sabine und Bert, bei seinem Bruder Nils und seiner Freundin Tabea und wollen als TVG-Familie immer für sie da sein. Wir werden Tims Andenken beim TV Gelnhausen in besonderer Weise in Ehren halten und werden uns dazu in den kommenden Wochen und Monaten Gedanken machen. Ich bin sehr dankbar für die vielen schönen gemeinsamen Momente mit Tim und kann mir nicht vorstellen, dass er nie mehr in der Halle sein wird. Wir alle werden ihn sehr vermissen.“    

Philip Deinet (Manager TV Gelnhausen): „Tim war einer der Spieler, die Peter Jambor und ich von der F-Jugend bis zur A-Jugend trainieren durften. Es gibt unzählige Gespräche und gemeinsame Erlebnisse, die wir geteilt haben. Ich habe Tim insgesamt 19 Jahre lang gekannt. In dieser Zeit ist er zu einem aufrichtigen, immer freundlichen und lebensfrohen jungen Mann herangewachsen, der für mich aus meinem Leben und dem TVG nicht wegzudenken gewesen ist. Seine Entscheidung sportlich zur neuen Saison zwar kürzertreten zu wollen, aber immer noch beim TVG im Juniorenteam gemeinsam mit seinem Bruder auflaufen zu wollen, hat gezeigt, wie sehr er den TVG im Herzen getragen hat. In den letzten Monaten hat sich für mich ein kleiner Kreis geschlossen, als er in der F-Jugend meine beiden Kinder trainiert hat und ich sie vor jedem Training zu ihm geschickt habe, damit er ihnen die Schuhe zubindet, so wie ich es früher bei ihm gemacht habe. Die letzten Tage habe ich wie durch einen Schleier erlebt und der TVG wirkt gerade dunkler ohne ihn. Wir wünschen Sabine, Bert, Nils und Tabea ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit. Die TVG-Familie steht bereit zu helfen, wo sie nur kann.“

Matthias Geiger (Cheftrainer TV Gelnhausen): „Es ist sehr schwer, die Trauer um Tim in Worte zu fassen. Tim war schon beim TV Gelnhausen, bevor ich 2007 zum Verein gekommen bin. Unsere Wege haben sich anschließend immer weder gekreuzt, erst im Jugendbereich, zuletzt im Seniorenbereich. In allen Mannschaften war Tim immer ein sehr wichtiger Spieler. Nicht nur wegen seiner spielerischen Klasse, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass er immer alles gegeben hat und nie aufgesteckt hat. Außerdem hat er durch seine besondere empathische Art, immer einen großen Beitrag zur Team-Homogenität geleistet. Tim war im gesamten Verein sehr beliebt. Da wo er war, gab es immer auch etwas zu lachen. Er war unglaublich treu, sehr zuverlässig und ein überaus herzlicher Mensch. Man konnte ihm auch nie wirklich böse sein, wenn mal etwas nicht geklappt hat, weil er sich wie kaum ein anderer mit allem rund um den TV Gelnhausen identifiziert hat. Sein Tod ist für uns alle ein riesengroßer Verlust.“

Jonathan Malolepszy (Kapitän TV Gelnhausen): „Es ist nicht greifbar und nicht in Worte zu fassen. Das gesamte Team hofft immer noch, aus diesem Alptraum endlich aufzuwachen. Tim war einer der liebsten und fröhlichsten Menschen, die ich persönlich gekannt habe. Er ging offen auf alle zu und sorgte alleine durch seine Anwesenheit immer für gute Laune und eine super Stimmung in der Mannschaft. Wir verlieren mit ihm nicht nur ein wichtiges Teammitglied, sondern vor allem einen sehr guten Freund. Das ist brutal. Tim wird uns immer fehlen. Der Schmerz sitzt sehr tief, ist aber mit Sicherheit nicht annähernd mit dem zu vergleichen, den Sabine, Bert, Nils und Tabea erleiden müssen. Wir sind in Gedanken bei ihnen und werden ihnen in dieser schweren Zeit immer zur Seite stehen. Uns ist sehr wichtig, dass die engsten Angehörigen wissen, dass sie nicht alleine sind.“