Neuzugang Leon David im Interview: Ich passe sehr gut nach Gelnhausen

Leon David ist der Königstransfer des TV Gelnhausen. Entsprechend frühzeitig stand der Wechsel des 23-Jährigen vom TV Kirchzell in die Barbarossastadt fest, der bereits im letzten Winter sein Ja-Wort zum TVG gegeben hatte. Cheftrainer Matthias Geiger hatte sich im Vorfeld sehr für die Verpflichtung des Kreisläufers eingesetzt. Auf dieser Position war der TVG in der vergangenen Saison etwas zu dünn aufgestellt. Im Interview erzählt David, was ihm der Wechsel von Kirchzell nach Gelnhausen bedeutet, welche Rolle er im Team einnehmen möchte und worauf sich die Fans des TVG freuen dürfen.

Jetzt Dauerkarten sichern für die Saison 2023/24

Seit ein paar Wochen bist du nun beim TV Gelnhausen dabei. Wie hast du dich bisher eingelebt?
Ich fühle mich von Anfang an sehr wohl hier. Die Atmosphäre im Team ist wirklich sehr gut und ich wurde von Beginn an super aufgenommen. Wir waren auch schon zusammen in der Stadt unterwegs. Außerdem gefällt mir auch das ganze Umfeld mit Trainer- und Betreuerteam. Alles stimmt und passt.

Du kommst von deinem Heimatverein TV Kirchzell, mit dem du knapp den Klassenerhalt in der 3. Liga verpasst hast.  Dein Wechsel stand allerdings schon im Winter fest. Was hat dich dazu bewogen, zum TV Gelnhausen zu kommen?
Ich habe mich in Kirchzell sehr wohlgefühlt und es ist mir nicht leichtgefallen, meinen Heimatverein zu verlassen. Aber ich wollte in meiner Karriere einen neuen Schritt machen. Ich wollte ein neues Umfeld kennenlernen und sehen, wie eine andere Mannschaft von innen herausarbeitet. Und ich wollte auch dieses Momentum des jungen TVG-Teams mitnehmen. Was diese Jungs in der letzten Saison auf die Beine gestellt haben, war schon unglaublich. Ich glaube, ich passe sehr gut in das schnelle Spielkonzept von Gelnhausen und kann mich da gut einbringen.

Welche Rolle haben dabei Chef-Trainer Matthias Geiger und Headcoach Sergej Budanow gespielt?
Die beiden waren ein wichtiger Faktor für meinen Wechsel nach Gelnhausen. Von Beginn an hatten wir ein sehr angenehmes Gesprächsklima. Alles war absolut transparent und vertrauensvoll, so dass ich mir schnell vorstellen konnte, für den TV Gelnhausen zu spielen.

Du bist Kreisläufer, kannst aber auch in der Abwehr spielen. In welchen Rollen werden wir dich künftig beim TVG sehen?
In Kirchzell habe ich in den letzten beiden Jahren am liebsten gegen den Halblinken gedeckt. Aber grundsätzlich fühle ich mich auch woanders wohl. Durch den Abgang von Nils Bergau muss auf jeden Fall ein neuer Mittelblock geformt werden. Aktuell arbeiten wir gerade daran, mich auf dieser neuen Position zu integrieren. Darüber hinaus möchte ich auch gerne Verantwortung übernehmen, Das heißt, wenn es mal schlecht läuft, will ich ein Antreiber sein und vorne am Kreis natürlich mit Toren meinen Teil beitragen.

Wie würdest du dein Spiel charakterisieren, auf was dürfen sich die Fans des TV Gelnhausen freuen?
Ich würde sagen, dass ich durch meine emotionsgeladene und impulsive Spielart auffalle. In der Abwehr bin ich sehr bissig und aggressiv unterwegs und im Angriff wendig und schnell. Deswegen denke ich, dass sich die Fans des TV Gelnhausen auf eine intensive Abwehrarbeit von mir einstellen und sich hoffentlich über einige Tore von mir freuen können.

Mit dem TV Kirchzell hast du ja schon ein paar Mal in der Hölle Süd gespielt. Wie hast du die Stimmung wahrgenommen? Freust du sich schon vor den TVG-Fans zu spielen?
In Gelnhausen mit dem TV Kirchzell zu spielen war für mich schon immer ein besonderes Auswärtsspiel, weil die Stimmung durch den Derbycharakter sich auch auf dem Spielfeld niedergeschlagen hat. Grundsätzlich war es immer sehr laut und eine tolle Atmosphäre. So etwas kitzelt auch leistungstechnisch noch ein paar Prozentpunkte mehr heraus. Und ich freue mich auf jeden Fall schon sehr, wenn die Fans hier in der Halle nun auch mal auf meiner Seite sind.

Du hast jetzt schon ein paar Wochen mit dem Trainerteam und der Mannschaft trainiert. Wie ist dein Eindruck von der Arbeitsweise und der Teamchemie?
Wie schon anfangs gesagt, ist die Teamchemie in dieser jungen Mannschaft außergewöhnlich gut. Es macht einfach nur brutal viel Spaß, mit den Jungs zu trainieren. Unser Trainer Matthias Geiger hat eine sehr strukturierte und klare Arbeitsweise. Er muss auch nicht laut werden, weil alle Spieler immer auf sein Wort hören und direkt folgen. Auffällig ist auch die Arbeitsmoral der gesamten Mannschaft. Es herrscht eine erarbeitete Übereinkunft, dass jeder Spieler in jeder Trainingseinheit immer 100 Prozent gibt. Und dadurch werden wir auch von Training zu Training besser.

Als Kreisläufer bist du auch von den Anspielen deiner Mannschaftskollegen abhängig. Wie klappt bereits das Zusammenspiel?
Mich hat überrascht, dass das Zusammenspiel von Anfang an eigentlich relativ gut geklappt hat. Ich freue mich auch auf das Zusammenspiel mit Jonathan Malolepszy, weil ich schon aus früheren Spielen weiß, wie gut er mit dem Kreis interagieren kann. Aber auch mit allen anderen Mitspielern klappt das schon sehr gut und es kann über die Saison nur noch besser werden.

Zum Auftakt habt ihr im DHB-Pokal ein hochattraktives Los mit dem Zweitligisten und ehemaligen Bundesligisten Coburg gezogen. Was habt ihr euch für diese Partie vorgenommen?
Um ehrlich zu sein, haben wir über dieses Spiel noch nicht allzu viel gesprochen. Aber natürlich wollen wir auch gegen Coburg versuchen, das Spiel zu gewinnen. Koste es, was es wolle. Wir sind uns sicher, dass mit Hilfe der Fans vieles möglich ist. Wir werden daher alles probieren und unser Bestes geben, um den Favoriten zu schlagen.

Die Süd-West-Staffel führt einige neue Teams nach Gelnhausen. Zum Start geht es gleich zum Derby nach Nieder-Roden. Wie schätzt du die Staffelstärke ein?
Zum Auftakt hätten wir auch gerne ein einfacheres Spiel haben können. Aber es ist, wie es ist. Die Süd-West-Staffel ist ohnehin eine sehr, sehr, sehr starke Staffel. Mit Ferndorf, Krefeld und Hanau haben wir auf jeden Fall schon mal drei Mannschaften, die unbedingt in die zweite Liga hochwollen. Und dann gibt es noch Teams wie die HSG Rodgau Nieder-Roden, den Longericher FC Köln oder die Bergischen Panther, die ebenso wie wir in der letzten Saison sehr gut performt haben. Und mit den starken Aufsteigern aus Homburg und Ratingen haben wir auf jeden Fall eine Staffel, in der sich viele Mannschaften gegenseitig die Punkte abknöpfen werden.

Was hast du dir persönlich für die kommende Spielzeit vorgenommen und was möchtest du in den kommenden Jahren mit dem TVG erreichen?
Persönlich habe ich mir für das erste Jahr vorgenommen, in der Mannschaft und dem Verein komplett anzukommen, da es für mich schon ein großer Schritt war, meinen Heimatverein zu verlassen. Zusätzlich möchte ich noch alle meine Stärken, die ich habe, in die Mannschaft einbringen. Mit meinen Teamkammeraden möchte ich schnellen und attraktiven Handball spielen, der die Zuschauer davon überzeugt, in die Halle zu kommen und animiert, uns lautstark zu unterstützen.