Budanow: Für ein harmonisches Spiel fehlt uns noch der Rhythmus

@Bild Roland Adrian

Mit sechs Punkten liegt der TV Gelnhausen derzeit auf dem zwölften Tabellenplatz in der 3. Handball-Liga Süd-West. Zuletzt verlor man zu Hause gegen den Tabellenletzten TSG Haßloch. Noch kann die Mannschaft nicht an die sensationellen Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen. Doch Leistungsschwankungen bei so jungen Teams sind ganz normal. Vor dem Spiel gegen die mHSG Friesenheim-Hochdorf (Samstag, 19.30 Uhr, Rudi-Lehleidner-Halle) nennt Headcoach und Konzeptkoordinator Sergej Budanow die Gründe für die momentane Situation und zeigt sich zuversichtlich für die kommenden Wochen.

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Nach einer bitteren Heimpleite gegen den Tabellenletzten Haßloch steht der TV Gelnhausen auf Rang zwölf und ist nur noch zwei Punkte von den Abstiegsrängen entfernt. Wie sieht Dein Zwischenfazit nach neun Spieltagen aus?
Sergej Budanow: Beim TVG fielen zu Saisonbeginn verletzungs- bzw. krankheitsbedingt bis zu sechs Leistungsträger gleichzeitig aus. Unter anderem Jonathan Malolepszy, den Fachexperten zu einem der besten Mittelmänner und sicheren Siebenmeter-Schützen der Liga zählen oder Yannik Mocken, der Torschützenkönig der vergangenen Saison. Trotz guter Leistungen von Felix Reinhard, fehlten die beiden Akteure der jungen Truppe in brennenden Spielsituationen mit ihren sicheren Abschlüssen deutlich. Im Abwehrzentrum zeigt die Mannschaft nach dem Abgang von Abwehrchef Nils Bergau teilweise schon gute Einsätze, es fehlt aber noch an Abstimmung und bestimmten Automatismen.

Vor Saisonbeginn hieß es, man wolle ins obere Tabellendrittel. Wie erklärst Du dir die momentane sportliche Talfahrt?
In dieser sehr starken und ausgeglichenen Liga ist es unglaublich schwer mitzuhalten, wenn man Ausfälle von zwei, drei Leistungsträgern kompensieren muss. Für ein sehr schnelles, harmonisches Spiel fehlt uns daher leider noch der optimale Rhythmus, das passende Timing und das blinde Verständnis.

Die Mannschaft ist nach wie vor eine der jüngsten aller Drittligisten. Leistungsschwankungen sind daher ganz normal. Wie will der TVG wieder in die Erfolgsspur zurückfinden?
In der Regel geht es nach bitteren Niederlagen in dieser Mannschaft ganz sachlich zu: Der Trainer führt zusammen mit den Spielern selbstkritisch eine Spielanalyse durch, danach kommen Vorschläge zu Verbesserung des Spiels. Hier wird nicht über eine Krise, sondern über Möglichkeiten und das eigene Potenzial gesprochen. In der folgenden Trainingswoche wird das meist auch gleich umgesetzt. Unser Cheftrainer Matthias Geiger hat in den letzten Jahren die Neuausrichtung der 1. Mannschaft wieder hin zu Eigengewächsen und mehr Identifikation hervorragend geleitet und auch in spannenden Zeiten durch gutes Training, eine akribische Spielvorbereitung und individuelle Spielerförderung immer wieder Lösungen gefunden, um in der 3. Liga konkurrenzfähig zu bleiben.

Bemerkenswert ist, dass die Fans ihr Team bis zur letzten Sekunde bedingungslos unterstützen. Das war früher bei anderen TVG-Teams nicht der Fall. Wie beurteilst Du das?

Durch die sehr warme, verständnisvolle Unterstützung des TVG-Umfelds – sprich, unsere Führungskräfte, das Management und die treuen Zuschauer – konnten unsere Spieler leidenschaftlich um jeden Ball kämpfen und mit diesem Einsatz werden auch noch weitere Punkte auf unserem Konto landen. Viele dieser Jungs spielen seit den Minis beim TVG, die Zuschauer kennen diese Spieler seit vielen Jahren und haben ihre Entwicklung miterlebt. Die Fans sehen, dass die Jungs am Wochenende alles geben und unterstützen sie dabei einfach toll.

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Als Headcoach arbeitest Du mit Matthias Geiger schon seit über zehn Jahren zusammen. Wie erlebst Du ihn in dieser aktuellen Situation?
Mit seiner ruhigen, respektvollen und souveränen Art kann Matthias auch in solch anspruchsvollen Situationen die Spieler erreichen und unabhängig von den Ergebnissen besser machen. Die Spieler vertrauen ihm und er schafft eine Arbeitsatmosphäre, in der die jungen Spieler sich wohlfühlen und von Tag zu Tag weiter als Spielerpersönlichkeit reifen können. Matthias‘ Methode, sein sehr gut vorbereitetes, abwechslungsreiches Training imponieren mir sehr. Ich freue mich, dass wir in Gelnhausen einen solchen Trainer haben. Ich werde ihn und seine Mannschaft mit allen Kräften unterstützen.

Wie schätzt Du die diesjährige Liga ein und was bedeutet das für den weiteren Saisonverlauf?
Ich kann erkennen, dass die Liga mit hochkarätigen Spielern extrem ausgeglichen ist. Die Ausnahme sind der TuS Ferndorf und die HSG Krefeld, die schon sehr gut für die 2.Liga gerüstet sind. Ich habe keine Zweifel, dass unsere Spieler weiter so leidenschaftlich um jeden Ball kämpfen werden. Mit dem Teamgeist und der Unterstützung des TVG-Umfelds sowie den tollen Fans im Rücken wird die Mannschaft noch viele Siege feiern.

Auf welchem Platz will man mit dem TVG überwintern und wo steht der TV Gelnhausen am Ende der Saison?
Auf welchem Tabellenplatz der TVG am Ende der Saison landen wird, hängt von so vielen Faktoren ab, die heute nicht absehbar sind. Die Mannschaft ist aber absolut entschlossen alles zu geben, um jedes Spiel zu gewinnen!